Therapie » Ausleitungsverfahren (Eigenblut, Schröpfen, Aderlaß)

Ausleitungsverfahren stellen therapeutische Eingriffe auf natürlichem Wege dar.

Ziel der Behandlung ist es, die Funktion eines gestörten Körpers wiederherzustellen, indem Blut und Säfte aus den Regionen des Körpers mit Kreislaufstauungen und entzündlich bedingter Blutfülle abgeleitet werden. Mit Hilfe von Ausleitungsverfahren wird der Organismus von schmerz- und entzündungserregenden Stoffen befreit.

Folgende Ausleitungsverfahren Eigenblut, Schröpfen und Aderlaß, ihre Wikung und Grenzen, sind nachfolgend näher beschrieben.

Eigenbluttherapie

Die Eigenblutbehandlung übt eine sehr positive Wirkung auf das Allgemeinbefinden aus. Viele Patienten fühlen sich nach der Behandlung vital, energiegeladen und leistungsfähiger. Der Schlaf wird länger und tiefer, depressive Zustände werden deutlich gebessert. Diese Beobachtungen kann man insbesondere bei seelischen und körperlichen Mißempfindungen während des Klimakteriums machen. Interessant ist auch die Feststellung, dass durch die Behandlung – hauptsächlich bei den chronisch Kranken  – der Gesundheitswille und der Lebensmut positiv beeinflusst werden.

Auch die analgetische Wirksamkeit, vorwiegend bei Erkrankungen des rheumatischen Formkreises ist sehr eindurcksvoll. Bei chronischen Schmerzzuständen ist die Schmerzreduzierung nach Applikation von aktiviertem Eigenblut nach Dr. med. Höveler beträchtlich größer als bei der Verabreichung von Nativblut.

Hier kann nach einer gewissen Behandlungszeit die Einnahme stark wirkender Analgetika erheblich reduziert bzw. ganz eingestellt werden. Eine  weitere Wirkung der Eigenblutbehandlung sieht man bei Erschöpfungszuständen.  Die oftmals damit verbundene Appetitlosigkeit, zunehmende Abmagerung, Durchfälle oder Obstipation, manisch-depressive Einstellung und rasche Ermüdbarkeit können außerordentlich gut beeinflusst werden. Dabei kann man immer wieder beobachten, dass die Wirkung des Eigenblutes auf das Allgemeinbefinden bei Vagotonikern und vegetativ stigmatisierten Patienten besonders überzeugend ist.

Auffallend ist auch das Phänomen, dass die Patienten, die über einen längeren Zeitraum mit Eigenblut behandelt wurden, wesentlich besser auf Medikamente ansprechen. Das bedeutet, dass mit Nebenwirkungen verbundene Medikamente erheblich reduziert werden können und damit die negativen Auswirkungen erst gar nicht zum Tragen kommen. Bereits Haferkamp wies auf die Kombinationsmöglichkeit von Sulfonamiden bzw. Antibiotika mit Eigenblut hin und hob in erster Linie die Einschränkung dieser beiden Mittel in Verbindung mit Eigenblutinjektionen hervor.

Indikationen der Eigenblutbehandlung

  • Vermindertes Allgemeinbefinden, physisch und psychisch
  • Depressive Zustände, insbesondere während des Klimakteriums
  • Schlafstörungen
  • Reduzierter Appetit
  • Allgemeine Rekonvaleszenzförderung
  • chronische Schmerzzustände (analgetische Wirkung)
  • Nachlassen der Drüsentätigkeit
  • Entzündungen(entzündungshemmende Wirkung)
  • Reduzierung stark wirkender Arzneigaben
  • Auffinden von Herden

Quellenverzeichnis: Eigenbluttherapie – Harald Krebs

Aderlaß

Bei einem Aderlass wird Venenblut, in der Regel zwischen 50 ml bis 300 ml abgenommen. Die jeweils entnommene Menge und der Ort des Aderlasses richten sich u.a. nach Krankheit, Geschlecht, Konstitution und Alter des Patienten.

Ziel dieser Behandlung ist u. a. eine Reinigung sowie die Förderung einer Entlastung des Blutes.  Es geht also um die Verringerung des Blutvolumens, um so die Fließgeschwindigkeit in den entsprechenden Organregionen anzuregen. Der Körper wird angehalten den „Blutverlust“ auszugleichen, er bildet also neue Blutzellen, diese verbessern den Sauerstofftransport und verbessern die Immunabwehr.

Der Aderlass kann angewendet werden bei Entzündungen, Blutfülle , zur Entgiftung sowie Stoffwechselverbesserungen aber auch zur Beruhigung bei lokalen Krämpfen , Bluthochdruck, Stauungen, Neigung zu Schlaganfall oder Herzinfarkt. Der Aderlass soll zur Verbesserung der Durchblutung, der Fließeigenschaft, zur Anregung und Neubildung des Blutes führen.

Von einem Aderlass abzuraten sind Patienten mit Blutarmut, niedrigem Blutdruck und geschwächten Patienten.

Schröpfen

Es gibt zwei bekannte Methoden des Schröpfens, das blutige und unblutige. Diese Arten werden von einer Sonderform, der Schröpfkopfmassage ergänzt.

Beim blutigen Schröpfen wird die Haut etwas eingeritzt und dann werden die Schröpfköpfe angesetzt. Durch Erzeugung des Unterdrucks im Schröpfglas wird das zu behandelnde Gewebegebiet angesaugt.

Bei der trockenen Schröpfung wird durch das Vakuum eine verstärkte Durchblutung erzeugt. Dadurch können abgelagerte Schlackenstoffe aus dem Gewebe gelöst werden.

Die Sonderform des Schröpfens, die Schröpfkopfmassage wird zur Behandlung größerer Hautflächen meist am Rücken eingesetzt.

Dieses Ausleitungsverfahren kann bei vielen Erkrankungen mit Erfolg durchgeführt werden. Wichtig ist es zu beachten, dass bei Patienten die Blutgerinnungsstörungen haben oder Macumar einnehmen, diese Ausleitungsform nicht durchgeführt werden darf.